S p r i c h t F o r m ?
Fragen zu Verhältnissen von Form und Erzählen in der visuellen Narration
eine Art Tagung
12. und 13. April 2016
Mit: Dr. Ole Frahm, Comictheoretiker und Radiokünstler, Frankfurt/M.; Dr. Anette Højlund, Künstlerin, Researcher und Lehrerin (and Students), Kopenhagen; Benoît Jacques, Künstler und Verleger, Paris/Fontainebleau; Das Gespinst, ein experimentell-narratives Magazinprojekt (Judith Bungert, Maren Endler, Jonathan Kröll), Essen; Prof. Martin tom Dieck, Zeichner und Lehrer, Hamburg/Essen.
12. April (14 bis 18 Uhr)
13. April (10 bis 14 Uhr)
Sanaa-Gebäude (2. OG)
Gelsenkirchener Strasse 209
D-45309 Essen
eine Veranstaltung der Folkwang Universität der Künste
Dr. Ole Frahm:
Signaturen. Was erzählt im Comic?
In der Comic-Forschung lässt sich ein Dissenz feststellen zwischen narratologischen und semiotischen Ansätzen. Martin Schüwer hat in seiner Studie „Wie Comics erzählen“ darauf hingewiesen, wie sich die Betrachtungsweisen ausschließen und betont, dass es sich „bei der Mehrzahl der Comics“ um Erzählungen handelt. Doch was erzählt? Sind es nur die offensichtlichen Elemente, die Figuren, die Schrift in den Sprechblasen und die in den Bildern umrissenen Handlungsräume? Erzählen der Strich, die Strichstärke, der Rand der Bilder, ihre Abstände, die Farbe der Fugen nicht auch etwas? Können die Zeichnungen als Signaturen gelesen werden, die unterschreiben, dass erzählt wird und im selben Moment etwas anderes erzählen?
Ole Frahm ist Comictheoretiker und Radiokünstler. Er hat die Arbeitsstelle für Graphische Literatur an der Universität Hamburg mitbegründet und die Bücher „Genealogie des Holocaust. Art Spiegelmans MAUS – A Survivor’s Tale‘ (2006), ‚Die Sprache des Comics‘ (2910) sowie zahlreiche Artikel u.a. auch zum Fotofilm, der Karikatur und Plastiktüten veröffentlicht. Mit der Gruppe LIGNA (www.ligna.org) produziert und organisiert er Performances des Publikums im öffentlichen Raum und im Theater.